Sicherheitsbestand

von Lukas Roth

 
 

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Das Lagermodell

 

Das allgemeine Lagerhaltungsmodell ist eine gängige Beschreibungsmöglichkeit zur Darstellung von Lagerhaltungsprozessen und Kennzahlen.

Im Idealfall werden die vorhandenen Lagerbestände durch den entstehenden Bedarf relativ gleichmäßig abgebaut. Im Modell wird dies durch eine Art treppenförmige Funktion dargestellt. Ist der Lagerbestand aufgebraucht oder ein festgelegter Mindestbestand erreicht, muss aufgefüllt werden. Das kann durch eine sprunghafte Bestandserhöhung in Form einer Lieferung erreicht werden. Wenn die Lagerabrufe klein genug sind und immer wieder auf ein bestimmtes Level aufgefüllt wird, kann der Lagerabbau durch eine Gerade dargestellt werden. Man erhält somit die berühmte Sägeblattlinie des allgemeinen Lagermodells.

Abbildung 2

Anhand dieses Modells lassen sich eine Vielzahl wichtiger Kennzahlen ableiten:

(F1) mb(t) (aktueller Bestand)
Gibt zum Zeitpunkt t den aktuellen Lagerbestand wieder. Er zeigt die momentan im Lager verfügbaren Güter an.

(F2) mmax (Maximalbestand)
Gibt die Höhe des maximalen Lagerbestandes wieder. Wenn das Lager mit nur einem Gut gefüllt ist, gibt der Quotient aus Maximalbestand und maximal möglicher Füllmenge den maximalen Lagerauslastungsgrad wider.

(F3) mn (Nachschubmenge)
Ist die Menge, welche bei jedem Auffüllen des Lagers beschafft wird.

(F4)mb=mn/2 (mittlerer Bestand)
Gibt die durchschnittlich im Lager gebundenen Güter wieder.

(F5) twbz (Wiederbeschaffungszeit)
Ist der Zeitraum, von der Bestellung bis zur Verfügbarkeit der Lagergüter. Zu Beginn der Wiederbeschaffungszeit wird die Bestellung ausgelöst.

(F6) mwbz (Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit)
Ist der Verbrauch, ab dem Zeitpunkt der notwendigen Wiederbeschaffung.

Dem Autor ist bewusst, dass das allgemeine Lagermodell theoretische Zusammenhänge darstellbar macht, jedoch nur ein stark vereinfachtes Bild wiedergibt. In den seltensten Fällen ist in der Praxis ein Lager komplett homogen ausgestattet. Trotzdem bildet das Modell in Verbindung mit weiteren Analysen der eingelagerten Güter die Grundlage für wichtige logistische Entscheidungen.