Sicherheitsbestand

von Lukas Roth

 
 

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Sicherheitsbestand bei mehreren Produktionsstufen

 

Die bisherigen Angaben zum Berechnen des Sicherheitsbestands beziehen sich in der Regel auf einen direkten Bedarf bei nur einer Produktionsstufe. Wie aber verändert sich der Sicherheitsbestand wenn für weitere Stufen disponiert werden muss?

Beispiel:

Eine Firma produziert zwei Endprodukte (EP1 und EP2). EP1 besteht aus einer Einheit Bauteil 1 (BT1) und einer Einheit Bauteil 2 (BT2). EP2 setzt sich aus ebenfalls einer Einheit BT2 zusammen und zusätzlich einer Einheit BT3. Der Erwartungswert beträgt stets 100 und die Standardabweichung 10 Stück. Der Disponent entscheidet sich dafür, für jedes Bauteil einen Sicherheitsbestand von 10 Einheiten festzulegen - der relative Sicherheitsbestand beträgt also 10% bezogen auf den Erwartungswert.

Abb 4: Servicegrad bei unabhängigen Produktionsstufen [47]

Die Planbedarfe der Bauteile (pBT1/pBT2/pBT3) und die Erwartungswerte (μBT1/μBT2/μBT3) wurden anhand der Stückliste ermittelt. Interessant ist die ermittelte Streuung von BT2 mit 14,14 Stück. Diese ergibt sich aus dem Additionssatz für Varianzen [48]. Dabei werden nicht die Standardabweichungen addiert, sondern die Varianzen. Das Ergebnis ist somit ein wohl ungewünschter höherer Servicegrad bei BT2 von 92% gegenüber 84% bei BT1 und BT3. Dagegen wird der Erwartungswert einfach addiert [49].

Die Konsequenz aus diesem Beispiel ist, dass bei der Planung von mehreren Produktionsstufen bzw. mehreren Perioden der relative Sicherheitsbestand gesenkt werden kann um den gleichen Servicegrad zu erhalten.


[47] siehe [Hin2002] S.10

[48] siehe (F16)

[49] siehe (F12)


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